Giardienbefall beim Hund
Giardien findet man häufig in Pfützen, Gartenteichen und stehenden Gewässern, vor allem in ländlichen Gebieten !
Giardienbefall macht sich durch
übelriechenden Durchfall mit
Luftbläschen und / oder Blutbeimengungen
bemerkbar (ähnlich wie bei
Kokzidienbefall). Viele erwachsene Hunde
tragen allerdings Giardien in sich, ohne, daß es zu
einem sichtbaren Krankheitsbild, wie
Durchfall oder Erbrechen, kommt. Sie
scheiden diesen Erreger allerdings aus und
können andere Hunde damit infizieren.
Bei Welpen und alten Hunde kommt es
aufgrund eines schwächeren Immunsystems
zum Durchbruch der Erkrankung, welche
bei immungeschwächten Tieren
(unbehandelt) zum Tode führen kann.
Bei Verdacht auf Giardien, sammeln Sie
genau wie bei Kokzidienbefall, den Kot
von 3 Tagen ein und bringen diesen zu
Ihrem Tierarzt. Die meisten Tierärzte
haben einen Schnelltest zur Verfügung.
Andernfalls wird der Kot in ein Labor
geschickt und dort wird eine sogenannte
"Quetschprobe" gemacht. Bitte achten Sie
auf strenge Hygiene, falls Ihr Hund sich
mit Giardien angesteckt hat, da diese
auf den Menschen übertragbar sind und
bei kleinen Kindern und älteren Menschen
ebenfalls gefährlich werden können.
Jedoch sollte man nicht in Panik
verfallen. Giardien sind älter als die
Menschheit und wenn man bei Google den
Begriff Hund+Giardien eingibt, kommt man
zu dem Ergebnis, der Hund und die
gesamte Menschheit werden daran sterben.
Dem ist nicht so, denn man kann es sehr gut behandeln. Dazu muß man nur etwas mehr als sonst, auf Hygiene achten.
Die Behandlung:
Panacur in Tablettenform wirkt sehr gut, sollte aber für mindestens 5-7 Tage gegeben werden. Panacur Suspension hingegen wirkt leider wenig bis gar nicht.
Hochwirksam dagegen ist Metronidazol. Dieses Präparat beginnt schon wenige Stunden nach der ersten Eingabe seine Wirkung zu entfalten. Es soll aber trotzdem mindestens für 7 Tage verabreicht werden, damit auch alle Giardien abgetötet werden und sich keine Resistenzen entwickeln.
Wichtig ist dabei, daß Sie mehr als sonst auf Hygiene achten. Die Wasser- und Futtertöpfe am besten mit kochendem Wasser säubern und das Wichtigste- Hände richtig waschen!
Entfernen Sie auch alle Kothaufen Ihres Hundes unterwegs, da sich andere Hunde sonst ebenfalls infizieren können.
Giardien (G.) sind einzellige Geißeltierchen (Flagellaten). Sie kommen weltweit im Darm zahlreicher Säugetiere vor. Sie stellen auch für den Menschen als Zoonoseerreger eine Gefahr dar. Beim Menschen ist G. duodenalis (syn. G. intestinalis, G. lamblia) ebenso wie bei Hund und Katze ein weit verbreiteter Darmparasit. Giardien gehören neben den Spulwürmern zu den am häufigsten vorkommenden Parasiten bei Hund und Katze. Die infektiösen Zysten werden zu Hunderttausenden mit dem Kot der Tiere ausgeschieden. Infektionswege Die Infektion erfolgt mit infektiösen Zysten über kontaminiertes Futter, Wasser oder Schmierinfektionen. In den USA lassen sich in bis zu 80 Prozent der Rohwasserproben Giardien nachweisen (Aspöck 2002). Fliegen spielen eine weitere Rolle bei der Verbreitung der Erreger und der Kontamination des Futters (Mehlhorn 1997). Bereits 10 Zysten reichen als Infektionsdosis aus (Mehlhorn 1997, Aspöck 2002, Tenter und Deplazes 2005). Die in die Umwelt ausgeschiedenen Zysten sind sofort infektiös. Im Darm des Wirtes löst sich die Zyste auf und entlässt zwei Protozoen, die Trophozoiten. Diese heften sich an die Mikrovilli der Zellen der Darmschleimhaut. Hier vermehren sie sich durch Zweiteilung (Rommel 2000, Dongus 2003). Unter günstigen Bedingungen können sich die Giardien ausgesprochen stark vermehren. Gleichzeitig beginnt die Umbildung zur widerstandsfähigen Zyste, die dann wieder zwei Trophozoiten enthält. Die Zysten werden in großen Mengen (bis zu 10 Mio. Zysten pro Gramm Kot) über einen Zeitraum von 4 bis 5 Wochen, manchmal sogar Monate ausgeschieden (Rommel 2000, Dongus 2003, Tenter und Deplazes 2005). Dieser Zeitraum verlängert sich, wenn immer wieder ansteckungsfähige Zysten aus der Umwelt aufgenommen werden. Die ausgeschiedenen Zysten bleiben in kühlem Wasser (4°C) bis zu 3 Monate infektiös, in feuchten Böden bis zu 7 Wochen. Unter optimalen Bedingungen können diese mehrere Monate lebensfähig bleiben.
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