Ohrenentzündung ( Otitis) !

Entzündungen des äußeren Gehörgangs gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen der Hunde.


Anzeichen einer Otitis sind häufiges Kopfschütteln, veränderter Geruch, der vom Ohr ausgeht, Schmerzäußerungen des Hundes beim Anfassen der Ohrgegend, vermehrte Ohrschmalzbildung und -ablagerung, Ohrenausfluss sowie Schuppenbildung, Rötung und Schwellung an der dem Gehörgang zugewandten Ohrhaut.

Juckreiz und Schmerz sorgen dafür, dass betroffene Hunde sich ständig kratzen. Dadurch wird die Entzündung weiter gefördert, vor allem dann, wenn die Therapie nicht rechtzeitig eingeleitet wird. Das häufige Kratzen und Schlagen mit den Uhren kann auch zum Othämatom führen.

In der Regel sind nicht alle Krankheitsanzeichen gleichzeitig bei einem Patienten zu beobachten. Daher muss bereits bei Vorliegen einzelner Symptome an eine Ohrenentzündung gedacht werden.

Oft wird der Entzündung des äußeren Gehörganges von Hundehaltern zunächst nicht die angemessene Aufmerksamkeit geschenkt. So werden in der tierärztlichen Praxis häufig Patienten mit bereits chronischer oder eitriger Otitis vorgestellt, die oft vom Besitzer selbst schon vorbehandelt wurden, ohne dass er die genaue Ursache erkannt hätte.

Je früher die Otitis externa erkannt und behandelt wird, um so günstiger sind die Heilungsaussichten.

Wird der Patient erst mit einer eitrigen, chronischen oder ulzerösen Entzündung des äußeren Gehörgangs oder gar mit Mittelohrentzündung und perforiertem Trommelfell vorgestellt, ist die Behandlung äußerst schwierig. Oft hilft dann nur noch eine kosten und zeitaufwendige Operation.

Die frühzeitige konsequente Behandlung ist für den Heilungserfolg also von entscheidender Bedeutung.


Die Ursachen !

1. Parasitäre Otitis

Otodectes-Milben können als Verursacher einer Otitis bei der otoskopischen Untersuchung des Patienten durch den Tierarzt eindeutig identifiziert werden. Die Behandlung erfolgt mit geeigneten Präparaten.

2. Fremdkörper Otitis

Bei dieser Otitis ist häufig nur ein Ohr betroffen. Haben sich rannen oder ähnliche Fremdkörper in der Haut des äußeren Gehörgangs festgesetzt oder gar das Trommelfell durchbohrt, werden sie mit einer Spezialzange entfernt. Fremdkörper, die sich lose im äußeren Gehörgang befinden (z.B. Sand), werden durch einfaches Spülen beseitigt.

Oft ist das Ohr bei einer Fremdkörper-Otitis jedoch zusätzlich mit Bakterien und Pilzen infiziert. Sie müssen dann unbedingt mit einem Präparat nachbehandelt werden, das Bakterien, Hefen und Pilze abtötet. Besondere Bedeutung hat diese Maßnahme bei Trommelfellperforation, damit es nicht zur Mittelohrentzündung kommt.

3. Otitis durch Mikroorganismen

Die allermeisten Fälle von Otitis externa beim Hund sind nicht parasitär oder durch Fremdkörper verursacht, sondern mikrobiell bedingt. Häufigste Ursache ist die Hefe Malassezia pachydermitis, die in bis zu 70% aller an Otitis externa erkrankten Tiere aus dem Ohr isoliert und für das Krankheitsgeschehen verantwortlich gemacht werden konnte.

Ohrenentzündung durch Mikroorganismen kommen in der Regel jedoch nicht allein durch einen Erreger zustande. Sie sind meist Mischinfektionen, die durch Hefen, Bakterien und Pilze gemeinsam verursacht werden.

Im Ohrenschmalz finden die Mikroorganismen ein Milieu vor, in dem sie sich rasch vermehren können. Die Isolation von Bakterien, Dermatophyten und Hefen erfordert aufwendige mikrobiologische Methoden und Zeit, die in der Regel nicht zur Verfügung steht, weil sofort therapiert werden muss. Deshalb ist der Einsatz eines Präparats mit breitem Wirkumsspektrum, das Hefe, Pilze und Bakterien nicht nur in ihrer Entwicklung hemmt, sondern auch abtötet, besonders geeignet.


Vorbeugung und Behandlung !

Kontrollieren Sie regelmäßig ( mindestens 1 x wöchentlich) die Ohren Ihres Hundes. Normale Schmutzpartikel und Ohrenschmalz können mit einem feuchten, fuselfreien Tuch entfernt werden. Sollte sich jedoch eine starke Verschmutzung in Verbindung mit Geruchsentwicklung oder Rötung zeigen, suchen Sie bitte umgehend Ihren Tierarzt auf.