Toxocarose - Der Hundespulwurm

Mensch und Hund - eine Freundschaft mit Risiken

Schon seit Jahrtausenden leben wir Menschen mit dem Hund in enger Gemeinschaft. Aus dem wilden Wolf ist allmählich ein liebenswerter treuer Hausgenosse geworden. Bei aller Freundschaft dürfen wir jedoch nicht vergessen, dass das enge Zusammenleben mit dem kund nicht frei ist von Risiken für die Gesundheit des Menschen. Durch einige recht einfache Vorsichtsmaßnahmen können jedoch gesundheitliche Schäden weitestgehend vermieden werden. So sollte man beispielsweise immer daran denken, sich nach jedem Kontakt mit einem Hund die Hände zu waschen. Trotzdem kommt es beim Menschen manchmal zu Infektionen mit der Larve des Hundespulwurms.


TOXOCAROSE : LEIDER KEIN EINZELFALL

Praktisch alle Hundewelpen und Junghunde und bis zu 32% aller erwachsenen Hunde Sind vom Hundespulwurm Wurm befallen. Verschiedene Untersuchungen machen auf die von den Larven dieses Parasiten ausgehende Gesundheitsgefährdung aufmerksam. So wiesen 249 von 2.864 in einer Klinik untersuchten Serumproben von Menschen Abwehrkörper gegen die Larven des Hundespulwurms auf. Dabei lag die Rate der positiven Reaktionen bei Patienten aus Großstädten mit 1O,5% am höchsten (Köhler G.: Bundesgesundheitsblatt 23. Nr. 1/2 1980). Diese Ergebnisse besagen, dass jede zehnte der untersuchten Personen eine Infektion mit der Larve des Hundespulwurms durchlaufen hat. Der Mensch steckt sich mit der Larve des Spulwurms an, indem er die mikroskopisch kleinen Wurmeier über den Mund aufnimmt. Die Eier können im Fell des Hundes kleben und beim Streicheln des Tieres an die Hände und von dort in den Mund des Menschen gelangen. Besonders gefährdet sind Kinder, die mit Welpen spielen oder sich in Sandkästen infizieren, die häufig mit Hundekot verseucht sind (Köhler C: Bundesgesundheitsblatt 23. Nr. 1/2, 1980).Zum Glück ist nicht jede Infektion, die von den Ärzten als Toxocariasis bezeichnet wird, zwangsläufig mit schweren Gesundheitsschäden verbunden. Wer sich ansteckt, trägt jedoch ein erhöhtes Risiko, dass ernsthafte Gesundheitsschäden auftreten bzw. zurückbleiben können.

Verunreinigte Sandkästen - eine Infektionsquelle !


Die Toxocarose gehört zu den Zoonosen. Das sind Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen oder umgekehrt übertragen werden.

Wenn der Mensch das Ei eines Hundespulwurms schluckt, gelangt es über den Magen In den Dünndarm. Dort schlüpft die Larve des Hundespulwurms aus dem Ei und bohrt sich aktiv durch die Darmwand in das Blutsystem. Von dort aus gelangt sie In die Leber. Die weitere Wanderung erfolgt über die rechte Herzkammer, weiter in die Lunge und von dort aus in das arterielle Blutsystem, also das System, das Sauerstoffreiches Blut führt. Von den Blutgefäßen aus kann die Larve dann in das Gehirn oder auch in das Auge gelangen. In allen genannten Organen kann sie Gesundheitsschäden verursachen.

Die Leber kann sich vergrößern, Im Nervensystem kann die Larve zu Störungen der Bewegungsabläufe und zu zentralnervösen Erscheinungen führen, Taubheitsgefühle und Kribbeln in Armen und Beinen können auftreten. Im Auge kann eine Infektion mit der Larve des Hundespulwurms zu Nachlassender Sehschärfe bis hin zur Erblindung führen. Zu Beginn einer Infektion mit der Larve des Hundespulwurms treten sehr unspezifische, grippeähnliche Symptome auf, wie z.B. Müdigkeit, Appetitlosigkeit, unbestimmte Bauchschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen (Stoye, M. notabene medicini,(11), 5, 1981, 214-225). Aus diesem Grund ist die Diagnose auf eine Infektion mit der Spulwurmlarve auch sehr schwierig.


Durch regelmäßige Entwurmung das Risiko minimieren

Angesichts des geschilderten möglichen Gesundheitsrisikos für den Menschen ist eine intensive Aufklärung der Tierhalter über die Hygienemaßnahmen, die im Umgang mit dem Tier zu treffen sind, wichtig. Von besonderer Bedeutung ist dabei auch die Notwendigkeit einer möglichst lückenlosen Entwurmung, vor allem der sehr häufig befallenen Junghunde und Welpen, die vielfach schon bei der Geburt mit dem Hundespulwurm infiziert sind (Köhler, G. et al.: Bundesgesundheitsblatt 23, Nr. 1/2, 1980).

Bei der Wahl des geeigneten Wurmmittels sollte man ein Präparat bevorzugen, das eine ausreichend hohe Wirkung gegen den Hundespulwurm aufweist. Wichtig ist

es auch, dass das Präparat von den Hunden problemlos aufgenommen wird und ihren Organismus möglichst wenig belastet.

Besonders gute Wirksamkeitsresultate werden hier in der Regel mit Entwurmungspräparaten erzielt, die an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen zu verabreichen sind.