Die Entstehung des Altdeutschen Schäferhundes


Vor mehr als 100 Jahren gründete der Rittmeister Max von Stephanitz den Verein für Deutsche Schäferhunde (SV).

Am 20.09.1899 wurde die erste Zuchtordnung und der erste Rassestandard erstellt.

Somit begann die gelenkte Zucht des Deutschen Schäferhundes.

Maßgeblich war auch der langstockhaarige Schäferhund.

Die Rasse hatte jedoch verschiedene Varianten: Stockhaar und Langstockhaar bis zum Rauh - oder sogar Zotthaar.

Die Größe belief sich zwischen 50- 62 cm.

Die verschiedenen Ohrstellungen: Steh-, Kipp- und Fallohren.

Es waren robuste, wetterfeste, ausdauernde und mutige Hunde, die auch im Herdenbetrieb gebraucht wurden. Das Aussehen der Hunde spielte dabei eine nicht so wesentliche Rolle.

Die verschiedenen Schläge:

Der Alt-Württemberger    

war ein großer, kompakter Hund mit kräftigen Knochen, Kipp oder Fallohren.

Der Alt-Thüringer

 war ein kleiner, untersetzer  und sehniger Hund von  wolfsgrauer Farbe mit Stehohren

 

Diese zotthaarigen Hunde fanden ihr Einsatzgebiet beim Hüten der Schafe und wurden von den Schäfern (im Gegensatz zu den stockhaarigen Schäferhunden) als Altdeutsch oder Schafhunde bezeichnet. Sie sind die Urväter- und mütter des Deutschen und Altdeutschen Schäferhundes.

Deshalb bezeichnet man heute noch die langhaarigen oder langstockhaarigen Schäferhunde als Altdeutsche Schäferhunde. Korrekt ist jedoch die Bezeichnung nur bei Hunden, welche von 2 langstockhaarigen/langhaarigen Eltern abstammen. Hunde die langstockhaarig sind, jedoch von 2 stockhaarigen Elterntieren abstammen, bezeichnet man normalerweise als Deutscher Schäferhund Langstockhaar/Langhaar.

Im Laufe der Jahre kristallisierte sich das Stockhaar als die gewünschte Haarart der Hochzucht heraus und der Rassestandard wurde geändert. Alle Versuche, den Stockhaar reinerbig zu züchten, schlugen  fehl, da durch rezessives Erbgut immer wieder Langstockhaar/Langhaarwelpen von stockhaarigen Eltern zur Welt kamen.

Dadurch ist uns diese wunderbare Rasse mit der traumhaften Ausstrahlung bis heute erhalten geblieben und wurde von einigen Vereinen gezielt weitergezüchtet. In der heutigen Zeit finden sich immer mehr Liebhaber des Altdeutschen Schäferhundes.

Der Altdeutsche Schäferhund wird auch meist nicht auf Leistung sondern auf Charakter, Wesensstärke, Gesundheit und Aussehen gezüchtet. Er ist weitaus anspruchsvoller, als seine stockhaarigen Artgenossen, da er sehr intelligent ist und keinen blinden Gehorsam an den Tag legt, sondern sich seinen eigenen Charakter bewahrt. Einige Hundesportler sagen dazu auch 'gebremstes Temperament', da er erst kurz überlegt, bevor er einen Befehl ausführt. Er wird deshalb auch oft als 'Spätzünder' abgetan.

Wenn er aber erst mal 'gezündet' hat, ist er nur schwer zu bremsen.

Die Begründung ein Altdeutscher Schäferhund habe keine Unterwolle und würde deshalb im Winter frieren, ist schlichtweg falsch, da ein Hund (lt. Rassestandard) ohne Unterwolle von der Zucht ausgeschlossen ist. Schlechte Witterung macht ihm überhaupt nichts aus. Bei einem gesunden Haarkleid reicht ein kurzes Schütteln nach dem Bad und der Hund ist so gut wie trocken. Das Wasser dringt nicht bis zur Haut durch, insofern der Hund nicht ständig im Wasser ist oder von seinen Besitzern gebadet wird. Baden sollte man die Hunde nur im äußersten Notfall. Durch ständige Feuchtigkeit in der Unterwolle können sich Keime und Hautpilze bilden, welche bei falscher oder keiner Behandlung zu einer extremen Zerstörung der Hautflora führen kann. Dies wird im schlimmsten Falle chronisch und ist nicht mehr in den Griff zu bekommen.