1x1 der Genetik


Wir haben uns bei den folgenden Zeilen bemüht, sie für jedermann verständlich zu machen und die Frage: "Warum fallen bei Stockhaarverpaarungen immer wieder Langhaarwelpen?" zu erklären.

Da die Genetik bei Hunden sehr vielfältig ist und noch so gut geplant und durchdacht werden kann, ist man nie vor Überraschungen sicher.

1. Genotyp und Phänotyp

Der Phänotyp ist das, was man sehen und messen kann. Der genetische Aufbau des Hundes wird als Genotyp bezeichnet. Den Genotypen eines Zuchthundes herauszufinden, gilt es in der Zucht. D.h. wenn 2 schwarz-braune Hunde verpaart werden, kommen nicht unbedingt schwarz-braune Welpen dabei heraus. Diese können nämlich die unterschiedlichsten Farben tragen (schwarz, grau, schwarz-braun oder schwarz gelb). Es gibt aufgrund der Überdeckung (masking) weitaus mehr Genotypen als Phänotypen. Dazu ist es sehr wichtig, sich über die zurückliegenden Generationen in der Ahnentafel zu informieren, denn um so vielseitiger die Variationen sind, um so schwieriger ist es, dieses Wissen zu erreichen.

2. Chromosomen

Ein Hund hat 78 Chromosomen. Man spricht aber von 39 Chromosomenpaaren. Jedes gleiche Paar wird als homolog bezeichnet. Jeder dieser Paarlinge stammt  jeweils von einem der Elterntiere ab. Jedes Spermium und jedes Ei hat 39 Chromosomenpaare. Es ist reiner Zufall, welches Chromosom in welchem Ei oder Spermium enthalten ist und zur Befruchtung gelangt. Es ist also abhängig vom Glück, welches Spermium sich mit welchem Ei verbindet um den Welpen zu bilden.

3. Gene

Es gibt Gene, die in verschiedenen Variationen auftreten (Langhaar, Kurzhaar, Farbe etc.) Diese Gene bezeichnet man als Allele.

4. Dominante und rezessive Gene

Verschiedene Allele sind nur auf einem Chromosom vorhanden, aber dennoch wirksam. Diese nennt man dominant.

Allele, die nur in doppelter Anzahl wirksam sind, nennt man rezessiv.

5. Homozygot und Heterozygot

Hunde, die das gleiche Allel in doppelter Form tragen nennt man Homozygot. Solche, die zwei verschiedene Varianten des Allels tragen heißen Heterozygot. In einem Wurf sind nicht alle Hunde mit den selben Allelen ausgestattet. D.h. die Welpen eines Wurfes können unterschiedlich Homozygot oder Heterozygot sein.

6. Langhaar

Das Langhaar zeigt sich also nur im Phänotyp, wenn beide Elterntieren dieses Allel aufweisen. Aus einer Verpaarung Langhaar/Langhaar wir also immer wieder Langhaar entstehen. Aus einer Verpaarung Stockhaar/Stockhaar können aber aufgrund eines verdeckten Langhaargens (rezessiv) auch langhaarige Welpen entstehen. Daher fallen bei kurzhaarigen Elterntieren ab und an einige wenige langstockhaarige Welpen in einem Wurf, jedoch bei langhaarigen Eltern niemals kurzhaarige Welpen.

 

Fazit: Ein Altdeutscher Schäferhund ist erst ein richtiger Altdeutscher, wenn beide Elterntiere lang- oder langstockhaarig sind.