Hüftgelenksdysplasie und Fütterung

Wie mittlerweile die neusten Ergebnisse aus verschiedensten Studien zeigen, ist Hüftgelenksdysplasie bei Großhunderassen genetisch veranlagt!!!

Eine große Rolle, ob und in welcher Schwere diese Krankheit ausbricht, spielen in dem Zusammenhang Ernährungs-, Aufzucht- und Umweltprobleme. Daher ist die richtige Fütterung und Bewegung (gerade in der Wachstumsphase) unablässlich. Die Mineralstoffe machen insgesamt nur einen kleinen Teil der Nahrung aus. 

Dennoch sind sie für den Körper unentbehrlich; insbesondere Phosphor und Calcium. Beide Mineralstoffe werden überwiegend für den Aufbau und die Härtung der Zähne und Knochen gebraucht. Die Nahrung für einen ausgewachsenen Hunde sollte daher 1,0 - 1,2 g Calcium : 0,8-1,0 g Phosphor in 100g Trockenfutter enthalten. Aufgrund des schnelleren Umsatzes bei Welpen ergibt sich stets ein höherer Bedarf von Calcium gegenüber Phosphor, daher sollte auf das Verhältnis von 1,2- 1,6 : 1 in der Welpennahrung geachtet werden.

Bei Abweichungen kommt es zu ungünstiger Beeinflussung !!! Bei einer längerdauernden Unterversorgung mit Calcium (bei ausschließlicher Ernährung mit Fleisch, Getreide und Innereien) während des Wachstums kann es zu Lahmheit, Bewegungsunlust bis hin zu irreversiblen Skelettveränderungen (z.B. Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, Probleme der Wirbelsäule) kommen. Genauso häufig treten jedoch Mineralstoffüberschüsse auf, bedingt durch Zusätze zur bereits ausgewogenen Vollnahrung. Bereits 2-3 Teelöffel Futter- und Mineralkalk zur Vollnahrung erzeugen ein starkes Ungleichgewicht. Durch dieses kann es während des Wachstums bis zur Gliedmaßenverkrümmung führen.

!!! Welpennahrung sollte nicht länger als bis zur 12.  bzw. 16. Lebenswoche (je nach Futtersorte) gegeben werden !!!

Danach sollte der Hund auf ein Futter für erwachsene Hunde umgestellt werden, denn es enthält weniger Proteine und Fette und bewirkt somit ein langsames und gleichmäßiges Wachstum.

Die Endgröße des Hundes ist genetisch vorbestimmt- er bekommt sie so oder so.

Man kann die zu energiereiche Fütterung eines Hundes sehr gut vergleichen mit der Aufzucht von Schlachttieren, diese sollen  möglichst schnell groß und schwer werden - beim Hund ist genau das Gegenteil der Fall. Sie sollen möglichst langsam und gleichmäßig wachsen

Also: Finger weg von Futterzusätzen und Welpenfutter ab dem 4. Lebensmonat!!!!

Ebenso wichtig ist es, einen Welpen nicht zu überfordern mit zuviel Bewegung. Er ist im Prinzip wie ein kleines Kind und mit einem kleinen Kind würde kein Mensch auf die Idee kommen, zum Joggen zu gehen. Achten Sie darauf, daß der Welpe seine natürlichen Ruhephasen einhält und vermeiden Sie ständiges Toben und Spielen mit anderen Hunden, denn das kann fatale Auswirkungen bei der Entwicklung der Knochen des Hundes haben.

Es gilt die Faustregel: Pro Lebensmonat 5 Minuten.

 Ins Auto rein- und rausspringen, sowie ständiges Treppensteigen oder hinter Bällen hinterherjagen, sind in den ersten Monaten ebenfalls tabu.

Mir als Züchter bleibt immer fast das Herz stehen, wenn ich sehe, wie "schön" die Hunde hochspringen, um ihren geliebten Ball zu fangen.

Nehmen Sie sich die Zeit und lassen Sie sich ausgiebig von einem Fachmann oder ihrem Züchter beraten, denn das, was in den ersten Lebensmonaten bei falscher Fütterung und Bewegung entsteht, ist ein Schaden, der nicht mehr wieder gutzumachen ist. In der Regel wird Ihnen ein guter Züchter immer eine Fütter- und Pflegeanleitung mitgeben, in der Sie auch einige gute Tipps zur Ernährung, Pflege und Erziehung finden sollten.

Hier nun einige HD Röntgenbilder:

HD frei / HD- A / HD-0 / HD-normal

HD fast-normal / HD-B  / HD-1

HD-C/ HD-leicht/HD-2 (ab diesem Befund wird im ADRV e.V. kein Hund mehr zur Zucht zugelassen)

HD-D/ HD-mittel/ HD 3

HD:E/HD-schwer/HD 4-5

 

A

= HD-frei

HD-0

normal

Normal, unauffällige Gelenke, NORBERG-Winkel von 105 Grad oder mehr

B

= Übergangsform

HD-1

fast-normal

Fast normal, geringe Veränderungen an Kopf oder Pfanne, NORBERG-Winkel von mindestens 100 Grad

C

= Grad1 (leicht)

HD-2

leicht

Leichte Inkongruenz, divergierender Gelenkspalt, NORBERG-Winkel um 100 Grad

D

= Grad2 (mittelgradig)

HD-3

mittel

Gravierende Veränderungen mit arthrotischen Zubildungen, NORBERG-Winkel zwischen 90 und 100 Grad

E/1

= Grad3 (schwer)

HD-4

schwer

Das gesamte Gelenk ist stark verändert, evtl. eine vollständige Luxierung, NORBERG-Winkel unter 90 Grad

E/2

= Grad4 (sehr schwer)

HD-5

sehr schwer

 

Einstufung

Klassifizierung

Land

Schweiz

Finnland

Holland

Deutschland

Schweden

A1

Kein Hinweis für HD

HD-frei

Eidispasiaa Hyät

Negatief geheel gaaf (1)

Kein Hinweis für HD

HD-frei

HD-normal

Utmärkt

A2

Eidispasiaa

Negatief geheel gaaf (5)

U.A.

B1

Übergangsform (HD Verdacht)

Übergangs- form

Rajatapaus

Transitional Case (Tc)

Übergangsform (HD Verdacht)

HD-fast-normal

HD-Übergangsform

B2

I

C1

Leichte HD

Leichte HD

I

Licht positief (3)

Leichte HD

C2

D1

Mittlere HD

Mittelgradige HD

II

Positief (3 1/2)

Mittlere HD

II

D2

Positief (4)

E1

Schwere HD

Schwere HD

III

Schwere HD

III

E2

Sehr schwereHD

IV

Positief optima Forma (5)

IV