Fütterung des jungen Schäferhundes Vitalität und gleichmäßiges Wachstum der jungen Schäferhunde hängen in hohemMaße von der Art und Menge der Fütterung ab. Knochenschäden, die durch falsche Fütterung entstanden sind, sind irreversibel.In der Ernährungswissenschaft gelten Hunde ab 25 kg als groß, ab 40 kg als Riesenrassen. Dabei ist das Endgewicht des ausgewachsen Rüden die Bemessungsgrundlage. So sind beim Schäferhund die Fütterungsempfehlungen für große Rassen zu beachten. Die Unterschiede zu Welpen kleiner Rassen sind stark ausgeprägt. Ein Dackel z.B. erreicht später das 35-fache seines Geburtsgewichtes, der Schäferhund hingegen das 77-fache. Die Wachstumsgeschwindigkeit ist sehr hoch, ein sehr großer Hund hat z.B. die längste Wachstumszeit. (Dies gilt aber leider nicht für die Lebenserwartung) Eine Faustregel besagt: Je größer und schwerer der Hund, um so früher müssen wir von ihm Abschied nehmen. Die Ernährung des jungen Schäferhundes muß mit einem rapiden Zuwachs an Muskulatur und Skelett Schritt halten. Aufgrund falscher Ernährung und Bewegung kommt es jedoch häufig zu Erkrankungen des Skelettsystems (Panostitis, HD= Hüftgelenksdysplasie und ED= Ellbogendysplasie). Betroffen sind vor allem Junghunde großwüchsiger Rassen. Die hohe Wachstumsgeschwindigkeit wird insbesondere durch ein erhöhtes Energieangebot gesteuert. Energielieferant Nummer eins sind die Fette. Sie liefern fast doppelt so viel Energie, wie Proteine und Kohlehydrate. Für die Skeletterkrankungen der großwüchsigen Rassen wird neben der genetischen Veranlagung insbesondere die Überversorgung mit energiereichem Futter verantwortlich gemacht. (Fettgehalte und Kalzium- /Phosphorrelation beachten!!!) Schlanke Tiere zeigen seltener Skeletterkrankungen. Welpen brauchen keinen "Babyspeck"!!! Der Proteingehalt hat keinerlei Einfluss auf die Wachstumsgeschwindigkeit, er ist für den Aufbau des Immunsystems entscheidend. D.h.: Bei einer stark proteinarmen Kost, kann es zu Abwehrschwächen kommen. Insbesondere bei der Erstimpfung ist ein abwehrstarkes Immunsystem unablässlich!!! Bedenken Sie bitte: Nicht der absolute Gehalt von Proteinen, sondern die Qualität und biologische Wertigkeit sind entscheidend. (Viele Billigfuttersorten werden mit Soja versetzt. Dadurch kommt es zu einem sehr hohen Anteil an Rohprotein. Dieses ist aber ein pflanzliches Eiweiß und kann von einem Hund in diesen Mengen nicht aufgespalten werden.) Die häufigste Ursache für Wachstumsschäden ist in der Überschreitung der empfohlenen Tagesrationen zu sehen. Durch zu hohe Tagesrationen kommt es zur Überversorgung mit Nährstoffen und insbesondere zu einer zu hohen Energieaufnahmen. Die Folge kann ein zu schnelles Wachstum des Hundes sein. Es empfiehlt sich deshalb dringend, die tägliche Futtermenge abzuwiegen. Die Endgröße ist genetisch festgelegt und kann durch die Ernährung nicht beeinflusst werden. Fazit: Lassen sie Ihren jungen Schäferhund langsam groß werden, ein erwachsener, vitaler und gesunder Hund wird es Ihnen danken. Die Höhenwachstumsphase ist erst mit 18-24 Monaten vollständig abgeschlossen. Es nützt Ihnen und Ihrem Hund nichts, wenn er als Welpe schon aussieht wie ein kleiner Rambo, Sie dafür aber die nächsten Jahre ständig einen kranken Hund an Ihrer Seite haben werden. Wie mittlerweile die neusten Ergebnisse aus verschiedensten Studien zeigen, ist Hüftgelenksdysplasie bei Großhunderassen genetisch veranlagt, ob und in welchem Grad sie aber durch die Art der Haltung und Fütterung ausbricht, liegt in der Hand es Besitzers!! Eine große Rolle spielen in dem Zusammenhang Ernährungs-, Aufzucht- und Umweltprobleme. Daher ist die richtige Fütterung und Bewegung (gerade in der Wachstumsphase) unablässlich. Die Mineralstoffe machen insgesamt nur einen kleinen Teil der Nahrung aus. Dennoch sind sie für den Körper unentbehrlich; insbesondere Phosphor und Calcium. Beide Mineralstoffe werden überwiegend für den Aufbau und die Härtung der Zähne und Knochen gebraucht. Die Nahrung für einen ausgewachsenen Hunde sollte daher 1,0 - 1,2 g Calcium : 0,8-1,0 g Phosphor in 100g Trockenfutter enthalten. Aufgrund des schnelleren Umsatzes bei Welpen ergibt sich stets ein höherer Bedarf von Calcium gegenüber Phosphor, daher sollte auf das Verhältnis von 1,2- 1,6 : 1 in der Welpennahrung geachtet werden. Bei Abweichungen kommt es zu ungünstiger Beeinflussung !!! Bei einer länger andauernden Unterversorgung mit Calcium (bei ausschließlicher Ernährung mit Fleisch, Getreide und Innereien) während des Wachstums kann es zu Lahmheit, Bewegungsunlust bis hin zu irreversiblen Skelettveränderungen (z.B. Panostitis, Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, Probleme der Wirbelsäule) kommen. Genauso häufig treten jedoch Mineralstoffüberschüsse auf, bedingt durch Zusätze zur bereits ausgewogenen Vollnahrung. Bereits 1 Teelöffel Futter- und Mineralkalk zur Vollnahrung erzeugen ein starkes Ungleichgewicht. Durch dieses kann es während des Wachstums bis zur Gliedmaßenverkrümmung führen. !!! Welpennahrung sollte nicht länger als bis zur 12. bzw. 16. Lebenswoche (je nach Futtersorte) gegeben werden !!! Danach sollte der Hund auf ein Futter für erwachsene Hunde umgestellt werden, denn es enthält weniger Proteine und Fette und bewirkt somit ein langsames und gleichmäßiges Wachstum. Die Endgröße des Hundes ist genetisch vorbestimmt- er bekommt sie so oder so. Allerdings wird die Wachstumsgeschwindigkeit stark durch das Futter beeinflusst. Je hochwertiger das Futter ist, umso schneller wächst der Welpe. Dies hat massive negative Auswirkungen auf die Gelenke und Knochen. Man kann die zu energiereiche Fütterung eines Hundes sehr gut vergleichen mit der Aufzucht von Schlachttieren, diese sollen ja möglichst schnell groß und schwer werden und bekommen deshalb ein energiereiches Futter - beim Hund ist genau das Gegenteil der Fall. Er soll möglichst langsam und gleichmäßig wachsen Also: Finger weg von Welpenfutter ab dem 4. Lebensmonat und von Futterzusätzen !!!! Ebenso wichtig ist es, einen Welpen nicht zu überfordern mit zuviel Bewegung. Er ist im Prinzip wie ein kleines Kind und mit einem kleinen Kind würde kein Mensch auf die Idee kommen, zum Joggen zu gehen. Achten Sie darauf, daß der Welpe seine natürlichen Ruhephasen einhält und vermeiden Sie ständiges Toben und Spielen mit anderen Hunden, denn das kann fatale Auswirkungen bei der Entwicklung der Gelenke und Knochen des Hundes haben. Treppensteigen sind in den ersten Monaten ebenfalls tabu. Nehmen Sie sich die Zeit und lassen Sie sich ausgiebig von ihrem Züchter beraten, denn das, was in den ersten Lebensmonaten bei falscher Fütterung entsteht, ist ein Schaden, der nicht mehr wieder gutzumachen ist. In der Regel wird Ihnen ein guter Züchter immer eine Fütter- und Pflegeanleitung mitgeben, in der Sie auch einige gute Tipps zur Ernährung, Pflege und Erziehung finden sollten. |